Bereits im Mai des vergangenen Jahres hat Google die Anzeige des Favicons in den Suchergebnissen der mobilen Websuche implementiert. Nun wurde die Änderung auch in den SERPs auf dem Desktop nachgezogen.
Was ist ein Favicon?
Ein Favicon (“fave-icon”) ist ein kleines Bild, das Deine Website repräsentiert. Favicons finden sich meist in der Adresszeile oder im Tab Deines Webbrowsers, können aber auch in Lesezeichen und Feed-Aggregatoren verwendet werden.
Favicons helfen Nutzern sich schneller zu orientieren. Ich glaube jeder kennt folgendes Szenario: Man recherchiert zu einem Thema, kommt von Pontius zu Pilatus, nach 10 Minuten sind im Browser circa 26 Tabs geöffnet und man will jetzt schnell zur Seite einer bestimmten Marke zurück navigieren. In diesem Fall ist ein Favicon hilfreich diesen Tab schnell zu erkennen und wieder dort hin zu navigieren.
Wie sieht die Änderung genau aus?
Goolge hat scheinbar endgültig entschieden, dass Favicon in die Suchergebnisse zu integrieren. Mit der Einführung der Favicons in den organischen Ergebnissen verändert sich gleichzeitig die Auszeichnung von Search Ads.
Diese werden nun nicht mehr mit der bekannten grün-umrahmten “Anzeige” vor der URL markiert, sondern mit einem “Ad” vor dem Title, wo von nun an normalerweise das Favicon erscheinen sollte (vgl. 1. Screenshot).
Hintergrund dürfte sein, dass Google die Klicks auf die Search Ads erhöhen möchte und daher die Auszeichnung für den User etwas unübersichtlicher gestaltet. Durchaus verständlich, dass Google versucht, die Monetarisierung seiner Angebote zu optimieren. Werbetreibende sollten an dieser Stelle die Auswirkungen auf die eigenen Kampagnen und Budgets im Auge behalten. Ich persönlich gehe kurzfristig nicht von einer signifikanten Änderung des Nutzerverhaltens aus, allerdings weiß man ja nie.
Was bedeutet das für Deine Website?
Zu allererst eine Chance! Mit der Anzeige von Favicons in den Suchergebnissen hast Du die Möglichkeit Deiner Website von denen Deiner Marktbegleiter abzuheben. Entweder dadurch, dass Du Dein Markenlogo prominent ausgibst, oder mit Symbolen arbeitest die Aufmerksamkeit erzeugen. Durch kreative Ideen kannst Du hier die organischen Klicks auf Deine Website erhöhen. Kai Spriestersbach hat hierzu bereits einige Ideen ausgearbeitet und in einem lesenswerten Artikel geteilt.
Wie SEO Südwest bereits letztes Jahr berichtet hat, ist jedoch wichtig zu beachten, dass Google den Missbrauch von irreführenden Favicons sanktioniert. In seinen Richtlinien schreibt Google dazu folgendes:
“Favicons, die Google als unangemessen einstuft, werden nicht angezeigt. Dazu gehören z. B. pornografische und Hasssymbole wie etwa das Hakenkreuz. Wenn eine solche Darstellung in einem Favicon erkannt wird, ersetzt Google es durch ein Standardsymbol.”
Alle Hinweise und Richtlinien zum Favicon findest Du in Googles Search Console-Hilfe.
Fazit
Für die meisten Websites dürfte die Anzeige des Favicons auf den SERPs keine großen Änderungen oder Auswirkungen haben, da ein Favicon eigentlich zum Standard gehört. Trotzdem solltest Du Dein Favicon nochmals genauer unter die Lupe nehmen und Dich fragen, ob es Dich anspricht, wenn Du Kunde wärst und dieses Favicon in den Suchergebnissen sehen würdest. Werbetreibende sollten darüber hinaus in den nächsten Wochen ein besonderes Augenmerk auf Ihre Kampagnen und die Qualität des Traffics haben.